Social Media gewährt uns einen so leichten Zugang zu zahllosen Eindrücken und Einflüssen. So viele Bilder, Videos, Texte, GIFs, Infografiken und andere Medien, die im Sekundentakt auf uns einprasseln.
Wie bei Alkohol, Drogen oder Koffein bergen Instagram & Co. Suchtpotenzial. „Sucht ist das nicht mehr kontrollierbare Verlangen nach einem bestimmten Gefühls-, Erlebnis- und Bewusstseinszustand“, so lautet die offizielle Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Sucht. Die Nutzung von Social Media kann eine Dopamimreaktion im Gehirn auslösen, die derjenigen bei Drogen- oder Alkoholkonsum ähnelt.
Wie fühlt ihr euch nach der Nutzung von Instagram & Co.? Wenn ihr euch danach nicht inspiriert oder entspannt fühlt, dann versucht ihr wahrscheinlich ein Problem in euch zu vermeiden und nutzt die Apps, um euch abzulenken.
Nachdem ich in den letzten Wochen gemerkt habe, dass ich mich immer länger auf den sozialen Medien aufhalte und mich danach nicht mehr gut gefühlt habe, beschloss ich dieses Selbstexperiment zu starten. Verzicht auf Social Media für 7 Tage.
Tag 1 – ohne Social Media
Montag, 16.01.
5.00 Uhr
Nach dem Aufstehen verbringe ich die Zeit damit, in mein Notizbuch zu schreiben. Danach greife ich zum Handy, um zu schauen, ob ich Nachrichten erhalten habe. Das habe ich natürlich nicht gemacht und es ist mehr sehr schwergefallen. Also habe ich Musik gehört und noch mehr geschrieben.
9.30 Uhr
Ich habe meine E-Mails bearbeitet und angefangen Content zu kreieren. Normalerweise würde ich jetzt auf mein Handy schauen und auf Instagram scrollen, um zu schauen, was es für neue Videos und Bilder gibt.
22:00 Uhr
Jetzt würde ich mich auf die Couch legen und die Nachrichten von meiner Community checken, stattdessen höre ich mein Hörbuch weiter.
Tag 2 – ohne Social Media
Dienstag, 17.01.
09.00 Uhr
Ich habe mich schnell an diese Veränderung angepasst und heute Morgen nicht daran gedacht in die Apps zu gehen, sondern habe mich nur auf meinen Morgen konzentriert. Ich arbeite konzentrierter und ohne Störungen.
15.00 Uhr
Ich mache eine Pause und würde jetzt gerne Instagram checken, was da los ist, habe ich Nachrichten bekommen? … Aber ich hatte der Community mitgeteilt, dass ich für eine Woche nicht erreichbar bin. Aber was ist, wenn ich doch eine wichtige Nachricht erhalte? Ich gehe nicht in die App.
22.00 Uhr
Es ist wieder so weit, ich liege auf der Couch und würde loslegen mit dem Scrollen und checken der Feeds. Nope, ich greife wieder aufs Lesen zurück und entscheide mich heute für eine Zeitschrift.
Tag 3 – ohne Social Media
Mittwoch, 18.01.
Heute hat uns mein Bruder aus Kanada überrascht und ich habe den ganzen Tag nicht daran gedacht meine sozialen Medien zu checken. Am Abend vor dem Schlafengehen war ich von den Erlebnissen so müde, dass ich keine Feed-Updates sehen wollte.
Tag 4 – ohne Social Media
Donnerstag, 19.01.
10.00 Uhr
Ich mache mir Gedanken über mein Offline-Experiment und wie viel mehr Zeit ich habe. Mir wird klar, mit welchen unwichtigen Sachen wir oft unsere Zeit am Handy verbringen. Stundenlang davor sitzen, ohne etwas Produktives zu machen. Ich werde versuchen, in Zukunft weniger am Handy zu sein.
22:30 Uhr
Ich schaue einen Film mit der Familie und normalerweise greife ich in den Werbepausen zum Handy. Doch stattdessen stehe ich auf und räume die Küche auf. Und da ist wieder Gedanke, weniger Zeit am Handy und mehr Zeit für Produktivität.
Tag 5 – ohne Social Media
Freitag, 20.01.
8.00 Uhr
Ich freue mich darüber, dass ich morgens nicht mehr so viel an mein Handy denke, wie früher. Die Gewohnheit ist immer noch da, die Social Media Apps aufrufen zu wollen. Dann denke ich aber an die freie Zeit, die mir dadurch genommen wird.
15.00 Uhr
An mein Handy denke ich fast nicht mehr und ich genieße dieses freie Gefühl. Ich kann mich mehr auf meine Aufgaben konzertieren.
Tag 6 – ohne Social Media
Samstag, 21.01.
13:30 Uhr
Ich sitze in der Bahn und normalerweise würde ich zu meinem Handy greifen und durch meinen Feed scrollen, aber stattdessen schaue ich aus dem Fenster. Mir fällt auf, dass fast alle in der Bahn mit einer gebeugten Haltung auf ihr Handy starren. Komischerweise nervt mich das, bzw. ich würde gerne allen sagen, sie sollen sich lieber mit ihrem Nachbarn unterhalten oder aus dem Fenster schauen und die vorbeiziehende Welt beobachten.
22:00 Uhr
Ich höre wieder ein Hörbuch, mit dem letzten bin ich schon fertig.
Tag 7 – ohne Social Media
Sonntag, 22.01.
Der letzte Tag. Ich möchte das Positive aus dem Experiment beibehalten, und zwar mehr Zeit zu haben. Mehr Zeit zum Lesen, mehr Zeit zum Spielen mit den Kindern in meiner Familie, mehr Zeit an meinen Zielen zu arbeiten, mehr Zeit zum Nachdenken, einfach mehr Zeit für Wichtiges.
Ich werde auf jeden Fall weiterhin Social Media nutzen, weil ich es liebe, mich mit Menschen auszutauschen, auf neue Ideen zu kommen, mich inspiriert zu fühlen. Aber ich werde immer auf mein Gefühl achten, wie ich mich nach der Nutzung der sozialen Medien fühle.
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